BVF Die Gyn-Liste Münster/OWL

Interview zur KVWL Wahl mit Dr. Rolf Englisch

Liste der Frauenärzte„Die Gyn-Liste“,

Wahlkreis Münsterland/Ostwestfalen/Lippe

 Wenn Dr. Rolf Englisch auf die Honorarsituation der Frauenärztinnen und Frauenärzte in Westfalen-Lippe angesprochen wird verbindet er damit nichts Gutes. Die vom Berufsverband der Frauenärzte erkämpfte besondere Förderung der Sonstigen Hilfeleistungen und der Konfliktschwangerschaftsberatung wurde durch die erneute Honorarreform ab dem 3.Quartal 2010 aufgehoben. „Wir Frauenärzte erwarten einen Honorarverlust von bis zu 15 % im Vergleich zum Vorjahresquartal“, so Englisch, und die Sicherungsmaßnahmen der KVWL , die für die anderen Fachgruppen in 2009 galten sind ebenfalls außer Kraft gesetzt. Hierdurch ist das Vertrauen unserer Fachgruppe in das KV-KBV System massiv gestört.  Dieses ist zum Teil durch die steigenden Zentralisierung und vor allem dem viel zu großen Einfluss der KBV  zurückzuführen. .“ Englisch ist Vorsitzender des Landesverbands Westfalen-Lippe im Berufsverband der Frauenärzte und zugleich Listenführer der „Gyn-Liste“ für den Wahlkreis Münsterland/Ostwestfalen/Lippe. Gemeinsam mit den Listenkandidaten will er sich in der kommenden Legislaturperiode daher maßgeblich gegen die Zentralisierung der Belange der KVWL durch die KBV und gleichzeitig für eine stärkere Interessenvertretung der Frauenärztinnen und Frauenärzte in Westfalen-Lippe einsetzen.  „Die KVWL muss endlich wieder unsere Interessen vertreten.  Dafür müssen wir uns in Zukunft jedoch viel stärker gegenüber der KBV positionieren und daher erhoffe ich mir von den anstehenden KV-Wahlen eine hohe Mandatierung unserer Liste sowie eine künftig geschlossene Stimme der westfälischen Ärzteschaft“, so Englisch. Und er belegt seine Forderungen mit einer klaren Bilanzierung: „Wir hatten in der KVWL-Vertreterversammlung beschlossen, die LANR-Nummern nicht verpflichtend einzuführen. Durch die Einführung des Arztfalles hat die KBV diesen Beschluss ad absurdum geführt. Auch unser Beschluss, die RLV-Systematik in Westfalen-Lippe nicht umzusetzen wurde durch das Gesundheitsministerium gekippt. So kann es nicht weitergehen.“ Dass der in Bielefeld niedergelassene Gynäkologe auch in Zukunft nichts positives aus Berlin kommen sieht, zeigt seiner Meinung nach eindringlich das jüngste Beispiel der neuen Kodierrichtlinien. Deshalb gehen Englisch und die Kandidatinnen und Kandidaten der Gyn-Liste auch mit klaren Botschaften in den kommenden KV-Wahlkampf: „Unsere Liste stellt sich nach wie vor eindeutig gegen die Einführung neuer Kodierrichtlinien und ebenfalls gegen die elektronische Gesundheitskarte. Hier haben wir in der Vergangenheit eine klare Position vertreten und werden dies auch zukünftig tun. Das sind wir unseren Wählern schuldig.“ Engagiert kämpfen will die Gyn-Liste darüber hinaus auch für eine gerechtere Honorierung sowie einfachere Abrechnungsstrukturen. Englisch: „Unser Grundsatz für ein logisches Honorierungssystem lautet: Leistung muss sich wieder lohnenl.“ Verbinden wollen die Frauenärzte die Honorierungsfrage dabei auch mit einer Beseitigung der aktuellen regionalen Verteilungsungerechtigkeiten. „Die Krankenkassen in Westfalen-Lippe erhalten aus dem Gesundheitsfonds das gleiche Geld wie die Kassen anderer Bundesländer. Es ist also völlig absurd, dass die Ärzte hierzulande dann nicht ebenfalls die gleiche Honorierung erhalten. Diese Situation halten wir für zutiefst ungerecht und werden nach der Wahl entschieden gegen diesen Missstand vorgehen“, fasst Englisch zusammen und ergänzt noch einen weiteren Themenschwerpunkt seiner künftigen berufspolitischen Anliegen: „Wir werden auch in den nächsten Jahren weiterhin für die Einrichtung eines eigenen fachgebundenen gynäkologischen  Notfalldienste  kämpfen. Es ist nicht einzusehen, warum die Augen-, HNO- und Kinderärzte einen eigenen Notfalldienst anbieten dürfen und uns dieses Recht versagt bleibt.  Andernfalls wandern nach Auffassung der Gynäkologen völlig ohne Not wertvolle Kompetenzen an die Klinikambulanzen ab, die hierfür auch keine Valenzen bereit halten können.“ Insofern sei nach Englisch die Frage fachgebundener Notfalldienste auch eine Frage des ärztlichen Nachwuchses im gesamten ambulanten Bereich. In Zusammenarbeit mit der gynäkologischen „Partnerliste“ aus dem Wahlkreis östliches Ruhrgebiet/Südwestfalen wollen Englisch und seine Listenkollegen daher mit Nachdruck für eine familienfreundliche ärztliche Berufspolitik eintreten. Um diese Weichen in Westfalen-Lippe in die richtigen Richtungen zu stellen, braucht es nach der Meinung der Gyn-Liste möglichst viele eigene Mandate.Dafür steht unsere Liste und deshalb rufe ich alle Wählerinnen und Wähler in Westfalen-Lippe dazu auf, mit ihrer Stimmabgabe diese Zukunft für unser Fachgebiet und Patientinnen in die Hand zu nehmen“, so Englisch. 

Downloads:

landesrundschreiben_westfalenlippe_09.09.10.pdf