Das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV) ist ein weltweit verbreiteter Erreger, der schwere Atemwegserkrankungen hervorrufen kann. Insbesondere für Neugeborene und Säuglinge kann eine Infektion mit RSV gefährlich werden. Mehrere Pharmaunternehmen entwickeln Vakzine und Antikörper gegen das Respiratorische Synzytial-Virus (RSV).
Aktuelle klinische Studie zeigt: Impfstoff ist wirksam und verträglich
In einer groß angelegten internationalen Impfstudie unter Beteiligung von Charité – Universitätsmedizin Berlin und London School of Hygiene and Tropical Medicine ist nun die Wirksamkeit eines ersten Impfstoffkandidaten untersucht worden. Teilnehmerinnen erhielten diesen während der Schwangerschaft. Wie die Forschenden im Fachmagazin The New England Journal of Medicine* beschreiben, waren bis zu 81 Prozent der Kinder in ihren ersten sechs Lebensmonaten zuverlässig vor einem schweren Krankheitsverlauf geschützt (siehe The New England Journal of Medicine, online seit 5.4.2023).
Zulassung für RSV-Impfstoff beantragt
Die Zulassung des Impfstoffs ist bei den europäischen und US-amerikanischen Arzneimittelbehörden beantragt. Die Ergebnisse der Prüfung sollen voraussichtlich noch in diesem Jahr vorliegen.
Insgesamt gewinnen in der gynäkologischen Praxis Impfungen immer mehr an Bedeutung.
Die Impfung gegen RSV könnte eine weitere effektive Möglichkeit zur Impfung während der Schwangerschaft darstellen, wie sie etwa gegen Influenza, Pertussis oder COVID-19 bereits empfohlen wird. Die werdende Mutter bildet nach der Impfung Antikörper, die sie über die Plazenta an das ungeborene Kind weitergibt. Es verfügt dann über einen effektiven Immunschutz, der über die ersten Lebensmonate anhält.
Quelle und weitere Informationen:
- Charité – Universitätsmedizin Berlin; Pressemitteilung vom 06.04.2023
- Originalpublikation https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa2216480